5 Gedanken zu „Der Traum vom Hönnetalradweg. Vierter Versuch einer Trassenführung. Come on 14.07.2021“

  1. Obwohl die B515 für Radfahrer äußerst abschreckend ist, wird sie von vielen sportlichen Radlern schon heute genutzt. Zum Leidwesen vieler Autofahrer. Das wird sich auch nicht ändern, im Gegenteil: Es wird immer mehr. Schon wegen der Verkehrssicherheit und -flüssigkeit macht es also unbedingt Sinn, die Verkehrsmittel zu trennen.

    Die Bahnlinie stillzulegen, steht nicht zur Diskussion. Würden wir auch für ganz falsch halten. Vielmehr sollte sie aufgewertet werden und der Umstiegspunkt Klusenstein wieder geöffnet werden (er wurde Gott sei Dank nicht entwidmet, nur aus dem Plan genommen).

    Deshalb haben wir die doppelte Nutzung der Bahntrasse vorgeschlagen, für den Bahn-
    und Radverkehr. Das wäre der geringstmögliche Eingriff für einen neuen Radweg im Hönnetal, ökologisch sehr sauber und optisch zurückhaltend. Der Radweg tritt nur dort deutlich in Erscheinung, wo die beiden Tunnel umfahren werden müssen. Die Umstellung der Bahn auf Wasserstoffantriebe zeichnet sich sowieso ab. Dann kann man auch das Thema Belästigung von Radfahrern durch Dieselabgase tiefer hängen.

    Die Bahntrasse ist bekanntlich die kürzeste Verbindung zwischen Balve und Menden, zudem absolut steigungsarm. Also ideal für den Pendlerverkehr per Rad. Natürlich würde sie intensiv genutzt, wenn sie mal da wäre. Nicht nur von Freizeitradlern. Auch würde der Besucherverkehr, der das Naturschutzgebiet schon jetzt erheblich belastet, sinnvoll gelenkt.

    Es ist also klar, warum die vier Hönnetal-Gemeinden den Hönnetalradweg unbedingt wollen. Nur bei der Umsetzung gibt es Dissens.

    Leider wurde der Prüfungskorridor vom Märkischen Kreis so festgelegt, dass die Prüfung der Bahntrasse außen vor bleiben muss. Eine absolute Fehlentscheidung, aus unserer Sicht.

  2. Diese Fahrradtrasse würde einen massiven Eingriff in das verbliebene wunderschöne Naturbild des Tales bedeuten.
    Radfahrer sollten nicht nur immer an ihre eigenen Interessen denken.

    Muß man jedes noch so einzigartige Naturschutzgebiet möglichst bequem mit dem motorisierten Elektrofahrrad durchfahren können?

    Diese kilometerlange Trasse mit hunderten Stelzen zwischen den an sich schon eng aneinander gepreßten Straßen, Bahngleisen und Wanderwegen in dem Tal kann man sicherlich nicht als “sich harmonisch in die Natur einfügendes Bauwerk” bezeichnen. Es würde das ursprüngliche Gesamtbild des Tales verändern.

    Das fördern der Entwicklung vom unberührten wandern zum bequemeren stromfressenden Fahrradfahren mit Radwegbauprojekte in Naturschutzgebiete dient weder dem Klimaschutz, noch dem Naturschutz.

      1. Das macht höchstens in Ballungszentren Sinn ohne hohen Durchgangsverkehr und bei naher Anbindung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Oder wenn zumindest der Raum für ein Radweg vorhanden ist.

        Die Bundesstraße ist die Hauptverkehrsstraße vom Ruhrgebiet oder Menden Richtung Balve und das südliche Hinterland. Dazu die Hauptader für den Güterkraftverkehr. Am Wochenende auch für die Ausflügler vom Ruhrgebiet zum Sorpesee. Die Anzahl der Pendler, welche durch den Radweg täglich bei Wind und Wetter von Balve zu den Arbeitsplätzen in Richtung Menden und Unna bzw. Dortmund auf das Rad wechseln, schätze ich als sehr gering ein.

        Welcher sonderliche Teil des Verkehrs soll auf den Radweg umgeleitet werden?

        Dazu kommt noch noch die bereits vorhandene Eisenbahnlinie, welche man weitaus effizienter zur Entlastung der Straße nutzen könnte. Auch für Radfahrer.

        Warum läßt man deren Nutzung und die ehemaligen Haltestellen seit vielen Jahren veröden und plant aufgrund des engen Tals einen weiteren Eingriff in das Naturschutzgebiet ?

        1. Ein Zusatzgedanke noch:
          Den Bau eines asphaltierten Radweges in ein besonders seltenes erhaltenswertes Naturschutzgebiet kann man meiner persönlichen Ansicht nach nicht als “Naturschutz” bezeichnen. Die Natur wird für mich auch nicht besser geschützt, wenn noch mehr Menschen einen vereinfachten Zugang in das Gebiet bekommen.

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